Fotografische Zeitsprünge - Ausstellung von Michael Wesely in Berlin

Eröffnung: Donnerstag, 11. April 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 12. April bis 1. September 2024
Ort: Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin

www.smb.museum.de

Mit extremen Langzeitbelichtungen, die sich über Minuten oder Stunden bis hin zu Jahren erstrecken, erfasst der international tätige Berliner Fotograf Michael Wesely die räumliche und architektonische Entwicklungsdynamik von Städten und Bauwerken. Von kommendem Freitag, den 12. April 2024 präsentiert das Berliner Museum für Fotografie in der Ausstellung „Michael Wesely. Berlin 1860 – 2023“ zwei neue Werkkomplexe des Künstlers. Darin hat er „die in historischen Architekturfotografien Berlins bewahrten Fragmente vergangener Wirklichkeiten“ erforscht.

Für die Serie „Doubleday“ legt Wesely eigene Aufnahmen über alte Fotografien von Berliner Architekturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert – darunter der Alexanderplatz, der Bahnhof Zoo oder das Schloss Monbijou. Überblendungen der in den Sammlungen der Kunstbibliothek aufbewahrten Bilder bekannter Fotografen, darunter Friedrich Albert Schwarz, Waldemar Titzenthaler oder Hein Gorny, visualisieren Entwicklungen und lassen Zeitsprünge zwischen einst und heute entstehen.

Die großformatigen Aufnahmen der preußischen Messbildanstalt von deutschen Baudenkmälern ab 1885 bilden das Ausgangsmaterial für die Reihe „Human Conditions“. Dabei geht es nicht um die Gebäude selbst, sondern um die Spuren fotografischer Arbeitsprozesse wie Retuschen, Überblendungen, Auskratzungen und Übermalungen. Der Fokus liegt auf dem spukhaften Verschwinden von Menschen in Bewegung, deren Konturen durch die langen Aufnahmezeiten nicht festgehalten wurden und deren Schemen Wesely wieder sichtbar macht.

Neben den beiden aktuellen Werkreihen präsentiert die Ausstellung weitere Arbeiten Michael Weselys aus den vergangenen Jahren, darunter den Zyklus zur Entstehung von Potsdamer Platz und Leipziger Platz zwischen 1997 und 2021. Eine weitere Werkgruppe zu Demonstrationen und Protestversammlungen wird in Beziehung zu bildjournalistischen Aufnahmen der Novemberrevolution von Willy Römer sowie der Studentenrevolte der späten 1960er Jahre von Bernhard Larsson gesetzt.

Zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag der Band Michael Wesely. Doubleday. Berlin 1860 bis heute.

Tags: